Ein Gewerbegebiet für drei Kommunen

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In Hockensberg entsteht das erste interkommunale Gewerbegebiet im Landkreis

Von Martin Siemer

Wildeshausen. Der interkommunale Gewerbegebiet in Hockensberg, Gemeinde Dötlingen nimmt Fahrt auf. Nach dem Bauausschuss der Gemeinde Dötlingen hat sich am Dienstagabend auch der Ausschuss für Stadtentwicklung, Fremdenverkehr, Sport und Kultur der Stadt Wildeshausen einstimmig für einen entsprechenden Vertrag zwischen den drei Kommunen ausgesprochen. Der Rat der Stadt Wildeshausen berät das Thema abschließend am kommenden Mittwoch, 21. Juni. Im Rat der Gemeinde Prinzhöfte steht das interkommunale Gewerbegebiet am kommenden Dienstag, 20. Juni auf der Tagesordnung, in Dötlingen am Donnerstag, 22. Juni.
In Hockensberg sollen zwischen der Straße „Im Brackland“ und der Bundesstraße B213 insgesamt rund 33 Hektar Gewerbe- und Industriefläche entwickelt werden. Nach Abzug der Verkehrsanlagen und Grünflächen verbleiben rund 22 Hektar netto Grundstücksfläche.
Der vom Oldenburger Rechtsanwalt Dr. Martin Vogelsang ausgearbeitete Vertrag regelt die Beziehungen der Kommunen untereinander. Einem Lenkungsausschuss gehören die drei Bürgermeister Ralf Spille, Dötlingen, Hans-Hermann Lehmkuhl, Prinzhöfte und Jens Kuraschinski, Wildeshausen an. Als beratende Partner sind der Landkreis Oldenburg und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg (WLO) mit im Boot.
Alle drei Kommunen haben dringenden Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen. Das Gewerbegebiet Simmerhausen in der Gemeinde Prinzhöfte voll. In der Gemeinde Dötlingen gibt es im Gewerbegebiet „Neerstedt-Süd“ nur noch wenig Platz. Und die Stadt Wildeshausen kann aktuell keine Industrieflächen für umsiedlungswillige ortsansässige Unternehmen oder Neuansiedlungen anbieten.
Wildeshausens Wirtschaftsförderer Claus Marx brachte die Ausschussmitglieder während der Sitzung auf den aktuellen Stand der Vorplanungen. Marx stellte in Aussicht, dass die bislang angenommene Förderquote von 60 Prozent auf 70 bis 75 Prozent steigen könnte. Von dem geplanten Investitionsvolumen von 7,9 Millionen Euro für Grundstückserwerb und Erschließung könnt 3,5 Millionen Euro als Zuschuss durch die Nbank des Landes Niedersachsen gefördert werden. Bei den Kommunen verbliebe dann ein Eigenanteil in Höhe von 4,4 Millionen Euro. Diese Summe verteilt sich zu 45 Prozent auf die Gemeinde Dötlingen, zu 40 Prozent auf Wildeshausen und zu 15 Prozent auf Prinzhöfte.
Durch die erhöhte Förderung ließe sich auch der angestrebte Quadratmeterpreis von geplanten 25 Euro auf 21 oder 22 Euro senken, rechnete Marx vor. Er sieht in dem Vorhaben ein, für die Stadt Wildeshausen, sehr überschaubares Risiko.
Jens-Peter Hennken (CDU) begrüßte das einstimmige Votum des Ausschusses für die interkommunale Zusammenarbeit. „Es gibt kein Kirchturmdenken mehr, wir müssen das zusammen angehen und anpacken.“
Rainer Kolloge (UWG) wertete den Beschluss ebenfalls positiv. Er sah möglicherweise in dem jetzt entstehenden interkommunalen Gewerbegebiet in Hockensberg die Chance, auf die weitere Planungen beim Industriegebiet Wildeshausen-West an der gleichnamigen Autobahnanschlussstelle zu verzichten. Die UWG lehnt dieses aufgrund der massiven Natureingriffe ab.
Die Stadt Wildeshausen will sich für die Planungen Wildeshausen-West fachanwaltlichen Beistand sichern. Die Bremer Kanzlei GVP soll möglicherweise die Stadt bei den Planungen und Ausschreibungen beraten.

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