Holzhauser Straße

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Hergen Stolle
Holzhausen 4
27793 Wildeshausen

Zur Holzhauser Dorfstraße

Vor kurzem wurden die letzten Beschlüsse gefasst, die Holzhauser Dorfstraße auszubau­en. Der Unmut der sogenannten „Anlieger“ und die dazu gehörenden Argumente sollten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden:
Als vor ca. 35 Jahren die Dorfstraße in Holzhausen gebaut wurde, wurde den „Anliegern“ von Seiten der Stadtverwaltung und Politik zugesagt,“ nach Zahlung der damaligen Anlie­gerbeiträge, dass als nächster Schritt diese Straße an den Landkreis Oldenburg abgege­ben werde, da die Straße ja schließlich Autobahnzubringercharakter habe. Außerdem liege die Straße in Verlängerung einer vorhandenen Kreisstraße von Bühren nach Holzhausen. Der Lückenschluss zwischen einer Landesstraße und einer Bundesstraße könne nur eine Kreisstraße sein“.
Beim ersten Ausbau der Dorfstraße beteiligte sich der Landkreis Oldenburg mit einem 6 stelligen DM Betrag. Dies waren soweit für die Holzhauser Anlieger alles Indizien die als positives Übernahmesignal des Landkreises zu interpretieren waren.
Vorwegweiser wurden auf Verkehrstafeln mit dem Hinweis zur A1 versehen.
Die Stadtverwaltung versäumte es anscheinend schlichtweg, die Abgabe der Straße wei­ter voran zu treiben.
Die Firma Hüffermann Fahrzeugbau nutzte die Straße sogar jahrelang (kostenlos) als LKW Teststrecke für firmeninterne Entwicklungen und führte u.a. Bremsversuche durch. Die Straße kam langsam in die Jahre, schlechte Unterhaltung und starke Winter zogen die Straße in Mitleidenschaft.
Als im Jahre 1999 die FDP-Fraktion im Stadtrat den Antrag der Straßensanierung stellte, kam dieser Antrag der Stadtverwaltung ungelegen, da die Straße zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmet war, eine der Grundvoraussetzungen, um Anliegerbeiträge zu kassieren! Die Stadtverwaltung schaffte vermutlich im Laufe der letzten Jahre die Voraussetzungen für die rechtmäßige Erhebung der Anliegerbeiträge. Gewidmet wurde die Straße übrigens erst im Jahre 2012! Ein ergebnisorientiertes Ver­kehrsgutachten gab der Verwaltung ebenfalls Argumentationshilfe. Die Frage, ob diese Verkehrszahlen, die präsentiert wurden auch im ausgebautem Zustand noch zutreffen, bleibt abzuwarten. Ebenfalls bleibt die Verkehrsfrequenz nach Fertigstellung des Visbeker Gewerbegebietes abzuwarten.
Derzeit ist an eine Übernahme der Straße durch den Landkreis Oldenburg nicht zu den­ken, da dieser nur ausgebaute Straßen übernimmt, was nachvollziehbar ist.
Sämtliche Acker- und Waldflächen werden zur organisierten Abzocke mit herangezogen, obwohl kaum Flächen durch die Dorfstraße erschlossen werden. Diese werden nämlich durch ein Realverbandswegenetz erschlossen, das zusätzlich von denselben Anliegern fi­nanziert wird. Das die Wortbrüchigkeit von Politik und Verwaltung nicht unbedingt zum Vertrauen beigetragen hat, ist hoffentlich verständlich. Ergebnis: Hinterlistig. Seriös geht anders!
Voraussichtlich werden wieder einmal Gerichte die letzte Entscheidung treffen. Bei einer konstruktiven Arbeitsweise hätte man sich dies ersparen können. Übrigens es fehlt eigent­lich noch das Schild „Durchfahrt verboten“ mit dem Zusatz „Anlieger frei“!

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