Prominente Praktikanten

Von Martin Siemer

Wildeshausen/Landkreis. Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt seit Jahren die Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Ein probates Mittel dagegen ist es, den eigenen Nachwuchs auszubilden. Das wiederum ist seit geraumer Zeit ein Problem, denn immer häufiger bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg (WLO) startet nun das Projekt „Daumen hoch für Ausbildung“. Prominente aus dem Landkreis werden in den kommenden Monaten Praktika in Betrieben absolvieren und dabei die jeweilige Branche vorstellen und für Jugendlichen interessant machen.
„Immer mehr Unternehmen haben Probleme, Auszubildende zu finden. Das mag auch am Image des Handwerks liegen“, sagte WLO-Geschäftsführer Hans-Werner Aschoff bei der Vorstellung des Projekts am Mittwochvormittag. Viele junge Menschen würde ein Studium bevorzugen, weil sich damit vermeintlich die besseren Berufschancen eröffnen. „Dabei ist eine Ausbildung in unserem dualen System eine wirkliche Alternative. Wo sollen die ganzen BWL-Studenten zum Beispiel später arbeiten?“ fragte Aschoff. Eine Ausbildung dagegen sei eine gute Basis, um später seinen Meister zu machen, zu studieren oder den Weg in die Selbstständigkeit zu wählen.

Zwölf Prominente hat Hans-Werner Aschoff bislang für das Projekt gewinnen können. Als erster wird Landrat Carsten Harings im März im Hotel / Restaurant Wardenburger Hof einen Praktikumstag absolvieren. Inhaber Gerd Fischbeck wird ihn dabei anleiten. Harpstedts Samtgemeindebürgermeister Herwig Wöbse hat sich im Monat Mai das DRK Seniorenzentrum in Harpstedt ausgesucht. Wöbse wollte unbedingt etwas im sozialen Bereich machen.
Weitere Praktikanten sind die beiden Bundestagsabgeordneten Astrid Grotelüschen und Susanne Mittag sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Alice Gerken, Jens Kuraschinski, Holger Lebedinzew, Christian Pundt, Thorsten Schmidtke und Ralf Spille. Zugesagt haben auch die beiden Landtagsabgeordneten Axel Brammer und Christian Dürr.
Hans-Werner Aschoff hält neben der Information der Jugendlichen auch die Einbindung der Eltern für wichtig. „Wir müssen auch ihnen klar machen, dass eine Berufsausbildung nicht das Ende der Karriere ist“, betonte Aschoff. Für die Jugendlichen selbst wird es Videofilme über die Praktikumstage auf Youtube geben. Der Offene Kanal „O1“ aus Oldenburg begleitet die einzelnen Praktika.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Regionalen Fachkräftebündnisses Nordwest des Landes Niedersachsen.