Industriegebiet ja, aber wo?

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MIT Wildeshausen sieht Standort Hockensberg kritisch

Wildeshausen (msi). Seit langem wird in der Kreisstadt Wildeshausen über die Notwendigkeit eines Industriegebietes diskutiert. Das eines notwendig ist, darüber gibt es in der Politik Einvernehmen. Nur bei der Standortfrage gibt es unterschiedliche Auffassungen. Jüngst gab es erste Schritte in Richtung Interkommunales Gewerbegebiet in Hockensberg in der Gemeinde Dötlingen. Dötlingen, Wildeshausen und die Samtgemeinde Harpstedt könnten hier an einem Strang ziehen.
Die Mittelstandsvereinigung Wildeshausen (MIT) sieht ein dortiges Industrie- und Gewerbegebiet jedoch kritisch. „Die Mittelstandsvereinigung Wildeshausen begrüßt es grundsätzlich, dass die neuen Bürgermeister der Gemeinden Harpstedt, Dötlingen und Wildeshausen sich nun gemeinsam mit der WLO für ein Gewerbe- und Industriegebiet einsetzen“, schreibt Ingo Hermes, Vorsitzender der MIT in einer Presseerklärung und ergänzt „Unsere Bedenken richten sich auf den ausgewählten neuen Standort.“
Das jetzt aus dem Hut gezauberte Gewerbe- und Industriegebiet Hockensberg schiebe die weitere Entwicklung eines hiesigen Gewerbegebietes nochmals um Jahre nach hinten und verhindere den Fokus auf die Planung von Wildeshausen-West, befürchtet die MIT.
„Wir weisen hier eindeutig auf die Gefahr hin, dass Wildeshausen nach einem lang andauernden Verhandlungspoker dann ganz ohne ein mögliches Industriegebiet dasteht. Im Sinne einer Verhandlung „auf Augenhöhe“ sollten schon jetzt entsprechende Weichen gestellt werden, um bei einem Scheitern der Verhandlungen nicht noch mehr Zeitverlust zu erleiden“, erklären Hermes und Torsten Koschnitzke, seit kurzem Pressesprecher der MIT.
Der Mittelstandverband richtet einen dringenden Appell an die Stadt Wildeshausen, die Entwicklung des Gewerbe- und Industriegebiets an der Autobahnabfahrt Wildeshausen-West voranzutreiben. „Gern auch im interkommunalen Schulterschluss.“
Die MIT hält die Flächen an der Autobahnabfahrt Wildeshausen-West für bestens geeignet. „Aus Sicht der MIT sprechen mehrere Standortvorteile für die dortigen Flächen: Die Bauleitplanung Wildeshausen-West ist bereits vorangeschritten, während eine konkrete Planung in Hockensberg noch in den Sternen steht. Der Gewerbe- und Industriepark Wildeshausen-West könnte dazu so angelegt werden, dass er von der Autobahn aus sichtbar ist und so einen unschlagbaren Werbeeffekt für die sich dort ansiedelnden Unternehmen bietet“, schreibt Hermes und zieht einen Vergleich mit dem Niedersachsenpark an der A1 bei Neuenkirchen-Vörden. Ein weiterer Vorteil sei die direkte Anbindung an die A1 ohne weite Wege über Bundes- und Landesstraßen.
Kritik übt die MIT an der bisherigen Wirtschaftspolitik der Stadt Wildeshausen und des Landkreises. Besonders Ahlhorn und Visbek hätten ihre Gewerbeentwicklung weit vorangetrieben. „Darum ist es kaum zu erklären, warum der Landkreis seine Wirtschaftspolitik seit Jahren beinahe ausschließlich auf die Konversionsflächen in Ahlhorn fokussiert und alles tut, um die Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen in Wildeshausen zu verhindern“, kritisiert Hermes.
Ebenso unverständlich sei es, dass der Landkreis, der mit seiner eigenen Organisation, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WLO die Wirtschaft des Landkreises voranbringen soll, hier zum Wachstumsverhinderer für die eigene Kreisstadt wird und den vorangeschrittenen Planungen des Gewerbe- und Industriegebiets Wildeshausen-West nun mit doch sehr vorgeschoben anmutenden Gründen Steine in den Weg legt. „Gründe, die für Ahlhorn und Visbek offenbar noch nie eine Rolle spielten“, mutmaßen die MIT-Vorstandsmitglieder.

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